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Auf dem Weg zu gelebter Nachhaltigkeit: Entscheidung für Gemeinwohlökonomie

Der Gemeinderat hat im Sommer 2021 beschlossen, dass die Entwicklung der Gemeinde Gmund a. Tegernsee auf Basis des Konzepts der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) ausgerichtet werden soll. Jetzt hat die Gemeinde Gmund a. Tegernsee in Arbeitsgruppen ihren ersten "Gemeinwohlbericht" erarbeitet - quasi eine Bestandsaufnahme der bisherigen Nachhaltigkeitsaktivitäten. Es wird darin dargestellt, was wir bei uns in Gmund bereits für das Gemeinwohl tun und welche Ziele wir uns für die Zukunft vorgenommen haben.

Warum Gemeinwohl-Ökonomie?

Kommunen kommt eine wichtige Funktion zu, wenn es um gelebte Nachhaltigkeit geht. Denn Gemeinden und Städte gestalten innerhalb der vielfältigen Aufgabenbereiche, für die sie zuständig sind, maßgeblich die Zukunft ihres Ortes.

Damit die Gemeindeentwicklung erfolgreich sein kann, müssen die Kommunen neben wirtschaftlichen auch ökologische und soziale Herausforderungen wie den Klimawandel, wachsende Ungleichheiten oder demographische Veränderungen berücksichtigen.

Seit seinem Amtsantritt ist es ein erklärtes Ziel des Bürgermeisters Alfons Besel, die Gemeindeentwicklung in Gmund a. Tegernsee nachhaltig auszurichten. „Nachhaltig bedeutet für mich, faires, generationengerechtes, ressourcenschonendes und partizipatives Handeln. Oder einfach ausgedrückt: so zu entscheiden und zu handeln, dass die Ergebnisse auch in Zukunft gut sind, für unseren Ort, unsere Bürger und für das Allgemeinwohl“, so Alfons Besel.

Um zu bewerten, was langfristig ‚gut‘ ist, braucht es jedoch ein durchdachtes Handwerkszeug. In der Gemeinde Gmund soll hier künftig eine Methodik angewendet werden, die sich in verschiedensten Wirtschaftsunternehmen, Organisationen und auch vereinzelt in Kommunen bereits bewährt hat: Die Rede ist von der „Gemeinwohl-Ökonomie“ (GWÖ). Das Konzept der GWÖ baut auf der Annahme auf, dass das Wohl von Mensch und Umwelt das oberste Ziel des Wirtschaftens sein muss.

Ganz konkret beinhaltet die GWÖ eine Matrix, die als Hilfestellung für Entscheidungen herangezogen werden kann und anhand derer sich das eigene Handeln bilanzieren lässt. Sie dient somit gleichermaßen als Kompass, als Werkzeug und als „Management-Tool“ für „enkeltaugliches“ Wirtschaften.

Immer mehr Unternehmen richten ihr Handeln nach der GWÖ aus und auch für Kommunen ist das Konzept ein ideales Instrument, um die Erfolge der eigenen Gemeindeentwicklung und -gestaltung ganzheitlich zu messen und zu bewerten.

Wie geht es weiter?

Mit der Erstellung des Gemeinwohlberichts durch die Gemeindeverwaltung und der damit einhergehenden Vergewisserung über und die Messung der Gemeinwohlwerte der Gemeinde Gmund möchten die Gemeinde Gmund als glaubwürdiges Vorbild und als „Motor“ für Nachhaltigkeit - nicht nur innerhalb der Gemeinde, sondern auch im Landkreis Miesbach und darüber hinaus - dienen. Die Gemeinde Gmund am Tegernsee ist - nach der Gemeinde Kirchanschöring (Landkreis Traunstein) und dem Markt Postbauer-Heng (Landkreis Neumarkt i.d.Opf.) – erst die dritte gemeinwohlbilanzierte Kommune im Freistaat Bayern.

So ist es nach der Veröffentlichung des Gemeinwohlberichts das große Ziel, die Bürgerschaft, die Wirtschaft und weitere Akteure intensiv in das Projekt einzubinden und die Idee der Gemeinwohl-Ökonomie in die Gesellschaft hinauszutragen. Dazu ist zunächst eine Bürgerbeteiligung in Form einer Zukunftswerkstatt geplant, aus welcher idealerweise Arbeitskreise zur Gemeindeentwicklung hervorgehen. Auch die Erstellung eines Gemeinwohl-Index (Glücks-Index) sowie die Förderung von Gemeinwohlbilanzen sind vorgesehen. Für die genannten Maßnahmen wurde eine Förderung durch LEADER beantragt und bewilligt, um die weitere Beratung und Unterstützung durch das Projektteam der GEFAK zu finanzieren.

Hintergrundinformationen zur Gemeinwohl-Ökonomie finden Sie unter: