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Ehrung von Anton Grafwallner anlässlich des Ehrenamtes »40 Jahre phänologische Dienste«

Am Donnerstag, 27. Februar 2025, 11 Uhr wurde am Gmunder Rathaus der Bürger Anton Grafwallner anlässlich seiner 40-jährigen ehrenamtlichen Dienste für die Phänologie beim Deutschen Wetterdienst geehrt.


Foto (v.l.n.r.): Erster Bürgermeister Alfons Besel, Vertreter des Landkreises Josef Bierschneider, Anette Grafwallner, Dr. Wolfgang Kurtz vom Deutschen Wetterdienst und Anton Grafwallner (vorne).

Es war eine siebenköpfige Runde die am Unsinnigen Donnerstag zusammengekommen war, um den Gmunder Bürger Anton Grafwallner sowie seine Frau Anette für einen (weiteren) ehrenamtlichen Dienst zu ehren. Der Erste Bürgermeister Alfons Besel begrüßte das Ehepaar Grafwallner, Josef Bierschneider als Vertreter des Landkreises, Herrn Kurtz vom Deutschen Wetterdienst sowie die anwesenden Pressevertreter und Maria Glas von der Gemeindeverwaltung (Öffentlichkeitsarbeit) vor dem Gmunder Rathaus.

„Anton, Du bist kein ‚unbeschriebenes Blatt‘, warst da wo Hilfe gebraucht wurde, hast Dich immer für die Ortsgemeinschaft eingesetzt und damit zu Recht bereits eine Vielzahl an Ehrungen erhalten“, so Besel. Diesen Worten folgte ein kleiner Abriss zu den zahlreichen Ehrenämtern, die Grafwallner bereits innehatte. So war er 24 Jahre lang Mitglied des Gmunder Gemeinderats, 20 Jahre Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins, Behindertenbeauftragter des Landkreises und der Gemeinde und Initiator zahlreicher Aktionen und Maßnahmen, nicht zuletzt bei den Straßen-Querungshilfen („Gmunder Modell) sowie bei den barrierefreien Ladesäulen am Volksfestplatz.

Herr Kurtz vom Deutschen Wetterdienst, Sitz Freising, betonte, wie wichtig solche Ehrungen sind: „sie werfen ein Schlaglicht auf Sachen, die der Bürger normalerweise nicht wahrnimmt“. Die phänologischen Beobachtungen, bei denen die Entwicklungsstadien von Pflanzen über ihre gesamte Vegetationsperiode beobachtet und festgehalten werden, stehen in enger Beziehung zu Witterung und Klima und sind von immenser Bedeutung für verschiedenste Gebiete und die Wissenschaft. So werden sie für Trendanalysen in der Klimadiagnostik herangezogen, dienen in der Landwirtschaft als Anhaltspunkte für beispielsweise Pflege- und Düngemaßnahmen, Bodenfeuchte und Pflanzenkrankheiten sowie dem Polleninformationsdienst.

Der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider gratulierte den Grafwallners als Vertreter des Landrates im Namen des Landkreises. Auch er zeigte sich mehr als überrascht und beeindruckt über die Bedeutung dieses ehrenamtlichen Dienstes, von dem er zuvor noch nichts gehört hatte. „Als ehemaligen Behindertenbeauftragten des Landkreises kannte ich Herrn Grafwallner ja bereits, aber heute lernte ich eine ganz neue Facette an ihm kennen. Ein solches Amt bedeutet Arbeit und Verpflichtung, meinen ehrlichen Respekt und ein herzliches Vergelt‘s Gott dafür“, so Bierschneider.

Anton Grafwallner, der im Familienteam mit seiner Ehefrau die phänologischen Beobachtungen im Gebiet Dürnbach Obstgarten bis Laffental vornimmt, resümierte, was sich aus seiner Sicht in den letzten 40 Jahren verändert hat: „es ist wärmer geworden, die Vegetation beginnt 1-2 Wochen früher, die Eisblumen sind ausgestorben und im Frühherbst gibt es kaum mehr Nachtfröste.“ Er führt diese Entwicklungen neben der Klimaerwärmung unter anderem auf die industrielle Landwirtschaft zurück, welche die Biodiversität verändert. „Die Biodiversität muss wieder durch eine vernünftige Weidetierhaltung und Grünlandwirtschaft – möglich mit einer modifizierten Kombihaltung - nachhaltig verbessert werden, aber das ist eine politische Entscheidung“, so Grafwallner und schließt zum Schluss mit der freudigen Nachricht ab, dass seine Enkelin am 31. Januar ein blühendes Schneeglöckchen entdeckt hat.